19 Okt 2019 — 19:00 Uhr
Jesca Hoop
Einlass: 19Uhr
Beginn: 20Uhr
Jesca Hoop ist eine zutiefst unabhängige Frau. Die Sängerin und Gitarristin wuchs in einer mormonischen Familie auf, sagte sich mit 16 Jahren vom Glauben los – sie selbst nannte das einmal „eine Entgiftung“ – und verließ ihr Elternhaus. Stattdessen ging sie in die Wildnis, wanderte und lebte in der freien Natur und wurde später Survival-Trainerin in einem Rehabilitations-Programm für Jugendliche. Sie kann seither mit zwei Stöcken Feuer machen – und begann gleichzeitig Stücke zu schreiben, denn die gewonnene Freiheit gab ihr Raum dafür.
Inzwischen hat Hoop fünf Soloalben veröffentlicht, und das sechste mit dem Titel „Memories Are Now“ erschien 2017 und wurde von Kritikern umjubelt. All das muss man wissen, denn meist, wenn es um Jesca Hoop geht, werden die Männer in ihrem Leben erwähnt: dass sie die Nanny für Tom Waits’ Kinder war und er ihr den Weg ins Geschäft geebnet habe; dass Guy Garvey sie nach dem Hören ihrer Debütplatte angesprochen und eingeladen hat, mit Elbow auf Tour zu gehen; dass sie mit Sam Beam von Iron & Wine eine Platte aufgenommen hat und mit ihm auf Tour war; all diese Geschichten eben, die sagen sollen, dass es ohne Jungs nicht geht.
Das Talent für Melodien, die ihre unverkennbare Stimme so richtig zum Tragen bringen, wird ebenso in den Vordergrund gerückt wie ihre Fähigkeit, die Lyrics einer Platte zu einer Einheit zu verbinden. Zwischen grazilem Folk und dunklem Indie ist Hoop einen weiten Weg gegangen von den eher klassischen Singer/Songwriter-Anfängen zu einem weit experimentelleren, aber trotzdem immer eingängigen Stil.
Auch wenn sich nach all den Jahren im Vorprogramm von Mark Knopfler, Elbow, Placebo, Eels, Iron & Wine, Andrew Bird, José Gonzales und etlichen anderen der Erfolg allmählich eingestellt hat, ist Jesca Hoop als Songwriterin leider immer noch unterschätzt. Ihre wahre Größe hört man auf „Memories Are Now“ und bei jedem ihrer Auftritte.
Das Nachfolgealbum zu „Memories Are Now“ erscheint im Sommer 2019. Auch darüber hinaus scheint das Jahr für Hoop Großes zu versprechen: Auftritte beim Glastonbury und Latitude Festival.